Lohn oder Gehalt: Der wichtige Unterschied für deine Lohnabrechnung
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Im Alltag der Lohnbuchhaltung werden die Begriffe "Lohn" und "Gehalt" oft synonym verwendet. Doch rechtlich und praktisch bestehen zwischen diesen beiden Vergütungsformen erhebliche Unterschiede, die sowohl für Arbeitgeber:innen als auch für Arbeitnehmer:innen von großer Bedeutung sind. In diesem Beitrag erklären wir dir die wichtigsten Unterschiede und zeigen auf, worauf du bei der digitalen Lohnabrechnung achten solltest.
Was versteht man unter Lohn?
Der Lohn bezeichnet eine Vergütung, die sich nach der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit richtet. Diese Form der Bezahlung findet sich traditionell häufig in handwerklichen, gewerblichen und industriellen Berufen. Die Berechnung erfolgt in der Regel auf Stundenbasis, wobei die konkret gearbeiteten Stunden mit einem vereinbarten Stundensatz multipliziert werden. Das bedeutet, dass die Höhe des Lohns von Monat zu Monat variieren kann, abhängig davon, wie viele Stunden ein:e Arbeitnehmer:in tatsächlich gearbeitet hat.
Diese Variabilität hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Für Arbeitgeber:innen bietet der Lohn Flexibilität, da sie nur die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden vergüten müssen. Besonders in Branchen mit schwankender Auftragslage kann dies wirtschaftlich sinnvoll sein. Für Arbeitnehmer:innen bedeutet dies jedoch auch eine gewisse Unsicherheit bei der monatlichen Planung, da das Einkommen nicht konstant bleibt. Gleichzeitig profitieren sie jedoch von zusätzlichen Zahlungen bei Überstunden, Schichtzulagen oder Feiertagsarbeit, die den Verdienst erhöhen können.
Was ist mit Gehalt gemeint?
Im Gegensatz zum Lohn steht das Gehalt für eine feste monatliche Vergütung, die unabhängig von der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit ausgezahlt wird. Diese Form der Bezahlung ist typisch für Angestellte in kaufmännischen, administrativen und akademischen Berufen. Arbeitnehmer:innen, die ein Gehalt beziehen, erhalten jeden Monat denselben Betrag, unabhängig davon, ob der Monat 20 oder 23 Arbeitstage hat oder ob einzelne Tage aufgrund von Feiertagen arbeitsfrei sind.
Die Stabilität des Gehalts bietet sowohl Arbeitnehmer:innen als auch Arbeitgeber:innen Planungssicherheit. Mitarbeitende können ihre monatlichen Ausgaben verlässlich kalkulieren, während Arbeitgeber:innen bei der Lohnbuchhaltung mit festen Personalkosten rechnen können. Allerdings werden Überstunden bei Gehaltsempfänger:innen oft nicht zusätzlich vergütet, sondern sind mit dem Festgehalt bereits abgegolten, sofern der Arbeitsvertrag dies entsprechend regelt. Ausnahmen bilden hier beispielsweise Führungspositionen mit außertariflichen Vereinbarungen oder tarifgebundene Anstellungen, die präzise Überstundenregelungen vorsehen.
Die wesentlichen Unterschiede in der Praxis
Der grundlegende Unterschied zwischen Lohn und Gehalt liegt in der Berechnungsgrundlage. Während der Lohn direkt an die geleisteten Arbeitsstunden gekoppelt ist und somit leistungsabhängig schwankt, bietet das Gehalt eine feste monatliche Summe ohne unmittelbare Abhängigkeit von der Arbeitszeit. Diese Unterscheidung hat direkte Auswirkungen auf die Lohnabrechnung und erfordert bei der digitalen Lohnbuchhaltung unterschiedliche Berechnungsmethoden.
In der modernen Arbeitswelt verschwimmen diese Grenzen jedoch zunehmend. So gibt es durchaus Handwerker:innen, die ein monatliches Festgehalt beziehen, während einige Büroangestellte auf Stundenbasis arbeiten. Die Entscheidung für eine bestimmte Vergütungsform hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Branche, die Art der Tätigkeit, die Unternehmenskultur und individuelle Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen. Entscheidend ist letztlich die vertragliche Vereinbarung, die in jedem Arbeitsvertrag klar definiert sein sollte.
Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland
Unabhängig davon, ob Mitarbeitende Lohn oder Gehalt beziehen, gelten in Deutschland klare gesetzliche Vorgaben. Der gesetzliche Mindestlohn bildet die unterste Grenze und wird regelmäßig angepasst. Arbeitgeber:innen müssen diesen Mindestlohn einhalten, wobei in einigen Branchen durch Tarifverträge höhere Mindestlöhne festgelegt sind. Die korrekte Umsetzung dieser Vorgaben ist ein zentraler Bestandteil jeder professionellen Lohnbuchhaltung.
Darüber hinaus haben alle Arbeitnehmer:innen nach dem Bundesurlaubsgesetz Anspruch auf einen Mindesturlaub von 24 Werktagen pro Jahr bei einer Sechs-Tage-Woche, was umgerechnet 20 Arbeitstagen bei einer Fünf-Tage-Woche entspricht. Dieser Anspruch besteht unabhängig von der Vergütungsform. Auch die Sozialversicherungspflicht gilt gleichermaßen für Lohn und Gehalt. Von beiden Vergütungsarten werden Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung abgezogen, wobei sich die Beiträge nach der Höhe des Bruttoeinkommens richten.
Die Bedeutung für die Lohnabrechnung
Für die praktische Durchführung der Lohnabrechnung macht es einen erheblichen Unterschied, ob Mitarbeitende Lohn oder Gehalt beziehen. Bei lohnbasierten Anstellungen müssen die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden präzise erfasst werden, oft unter Berücksichtigung von Zuschlägen für Nacht-, Wochenend- oder Feiertagsarbeit. Dies erfordert eine detaillierte Zeiterfassung und macht die monatliche Lohnabrechnung komplexer. Moderne digitale Lohnabrechnungssysteme wie cleverlohn erleichtern diesen Prozess erheblich, indem sie Arbeitszeiterfassung und Lohnberechnung intelligent miteinander verknüpfen.
Bei gehaltsbasierten Anstellungen gestaltet sich die Lohnabrechnung in der Regel einfacher, da der monatliche Grundbetrag konstant bleibt. Dennoch müssen auch hier variable Bestandteile wie Krankmeldungen, Urlaubstage, Sonderzahlungen oder geldwerte Vorteile korrekt berücksichtigt werden. Eine professionelle Lohnbuchhaltung, ob intern oder extern, sollte in der Lage sein, beide Vergütungsformen effizient und fehlerfrei abzurechnen.
Digitale Lohnabrechnung für beide Vergütungsformen
Die Wahl zwischen Lohn und Gehalt beeinflusst auch die Anforderungen an deine Lohnbuchhaltungssoftware. Eine moderne digitale Lohnabrechnung sollte beide Abrechnungsformen problemlos abbilden können und dabei alle gesetzlichen Vorgaben einhalten. cleverlohn bietet Ihnen als digitales Lohnbüro genau diese Flexibilität: Egal ob deine Mitarbeitenden stundenweise oder mit festem Monatsgehalt entlohnt werden, die benutzerfreundliche Plattform ermöglicht eine effiziente und rechtssichere Abrechnung.
Die Kombination aus persönlicher Betreuung durch erfahrene Lohnbuchhalter:innen und moderner Software macht cleverlohn zur idealen Lösung für Unternehmen jeder Größe. Die digitale Zeiterfassung lässt sich nahtlos in die Lohnabrechnung integrieren, sodass auch komplexe Lohnmodelle mit variablen Arbeitszeiten mühelos abgerechnet werden können. Gleichzeitig profitieren Unternehmen mit gehaltsbasierten Mitarbeitenden von der Automatisierung wiederkehrender Prozesse und der übersichtlichen Darstellung aller relevanten Daten.
Fazit
Der Unterschied zwischen Lohn und Gehalt ist mehr als nur eine begriffliche Nuance. Er hat praktische Auswirkungen auf die Vertragsgestaltung, die Lohnabrechnung und die Planungssicherheit für beide Seiten des Arbeitsverhältnisses. Während der Lohn Flexibilität und leistungsabhängige Vergütung ermöglicht, bietet das Gehalt Stabilität und Vorhersehbarkeit. Welche Vergütungsform die richtige ist, hängt von der Art der Tätigkeit, den betrieblichen Anforderungen und den individuellen Vereinbarungen ab.
Unabhängig von der gewählten Form sollten Arbeitgeber:innen auf eine professionelle und rechtssichere Lohnabrechnung setzen. Mit cleverlohn erhältst du nicht nur eine leistungsstarke Software für deine digitale Lohnbuchhaltung, sondern auch die persönliche Unterstützung erfahrener Lohnbuchhalter:innen, die du bei allen Fragen rund um Lohn, Gehalt und Lohnabrechnung kompetent begleiten. So kannst du dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren, während deine Lohnbuchhaltung in besten Händen ist.
Über uns
cleverlohn ist ein digitales Lohnbüro mit Herz. cleverlohn Mandanten profitieren von einem kombinierten Angebot aus persönlichem Lohnbuchhalter und einer benutzerfreundlichen App. Das Beste aus zwei Welten. Über 400 Unternehmen vertrauen auf das Software & Service Konzept von cleverlohn.
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