February 5, 2025

Dienstwagen: Was Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen wissen sollten

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Dienstwagen sind für viele Arbeitnehmer:innen ein attraktiver Vorteil und für Arbeitgeber:innen ein nützliches Instrument zur Mitarbeiter:innenbindung und -motivation. Doch bei der Nutzung von Dienstwagen gibt es zahlreiche Aspekte zu beachten, die sowohl steuerliche als auch rechtliche Fragen umfassen. In diesem Blogpost beleuchten wir die wichtigsten Punkte rund um das Thema Dienstwagen – von den Vorteilen über die Kosten bis hin zu den steuerlichen und rechtlichen Aspekten.

Was ist ein Dienstwagen?

Ein Dienstwagen ist ein Fahrzeug, das vom Arbeitgeber:innen zur Verfügung gestellt und hauptsächlich für berufliche Zwecke genutzt wird. In vielen Fällen können Mitarbeitenden den Dienstwagen auch privat nutzen, was häufig einen zusätzlichen Anreiz darstellt. Dienstwagen können eine breite Palette abdecken, von einfachen Fahrzeugen bis hin zu Luxusmodellen, je nach Unternehmenspolitik und Position des/der Mitarbeitenden.

Vorteile für Arbeitnehmer:innen:

Finanzielle Entlastung: Der größte Vorteil eines Dienstwagens ist die finanzielle Entlastung. Die Kosten für Anschaffung, Wartung und Versicherung werden in der Regel von dem/der Arbeitgeber:in übernommen, was zu erheblichen Einsparungen für den/die Arbeitnehmer:in führt.

Flexibilität und Komfort: Ein Dienstwagen bietet den Arbeitnehmer:innen zusätzliche Flexibilität und Komfort. Sie müssen sich nicht um den Kauf oder die Finanzierung eines eigenen Fahrzeugs kümmern und können häufig auch private Fahrten unternehmen.

Image und Status: In vielen Fällen kann ein Dienstwagen auch als Statussymbol gesehen werden. Ein hochwertiges Fahrzeug kann den persönlichen Status unter Kolleg:innen und Geschäftspartnern erhöhen.

Vorteile für Arbeitgeber:innen:

Mitarbeiter:innenbindung und -motivation: Ein Dienstwagen kann ein effektives Instrument zur Mitarbeiter:innenbindung und -motivation sein. Besonders für Führungskräfte und schwer zu rekrutierende Fachkräfte kann er einen wichtigen Anreiz darstellen.

Image des Unternehmens: Ein hochwertiger Dienstwagen kann das Image des Unternehmens positiv beeinflussen, insbesondere bei Kund:innen und Geschäftspartner:innen. Er signalisiert Professionalität und Erfolg.

Steuerliche Vorteile: In einigen Fällen können Unternehmen von steuerlichen Vorteilen profitieren, z.B. durch die Absetzbarkeit der Fahrzeugkosten als Betriebsausgaben.

Kosten und Steuerliche Aspekte:

Für Arbeitnehmer:innen:

Versteuerung des geldwerten Vorteils: Die private Nutzung eines Dienstwagens gilt als geldwerter Vorteil und muss versteuert werden. Der zu versteuernde Betrag wird entweder nach der 1%-Regelung oder per Fahrtenbuch ermittelt. Bei der 1%-Regelung werden monatlich 1% des Bruttolistenpreises des Fahrzeugs angesetzt. Für Elektro- und Hybridfahrzeuge gelten ermäßigte Steuersätze: Elektroautos bis zu einem Bruttolistenpreis von 60.000 Euro müssen seit dem 1. Januar 2020 nur noch mit 0,25 % monatlich versteuert werden, darüber hinaus mit 0,5 %. Das Wachstumschancengesetz soll die Grenze rückwirkend zum 1. Juli 2024 auf 70.000 Euro anheben, ist jedoch (Stand: 15.10.2024) noch nicht final beschlossen. Hybridfahrzeuge werden bis 2030 mit 0,5 % monatlich versteuert, unter der Bedingung, dass sie extern aufladbar sind (Plug-in-Hybride), einen CO2-Ausstoß von maximal 50 g/km haben oder eine elektrische Reichweite von mindestens 60 km (ab 2025: 80 km).

Kostenbeteiligung: In einigen Fällen können Arbeitnehmer:innen zur Kostenbeteiligung am Dienstwagen herangezogen werden, insbesondere wenn sie das Fahrzeug privat nutzen. Diese Regelung kann vertraglich festgelegt werden.

Private Nutzung: Die private Nutzung eines Dienstwagens kann steuerliche Implikationen haben. Arbeitnehmer:innen sollten sich über die genauen Regelungen informieren und gegebenenfalls einen Steuerberater konsultieren, um mögliche steuerliche Nachteile zu vermeiden.

Für Arbeitgeber:innen:

Kostenübernahme: Die Kosten für Anschaffung, Versicherung, Wartung und Reparaturen des Dienstwagens werden in der Regel von dem/derArbeitgeber:in getragen. Unternehmen sollten diese Kosten bei der Budgetplanung berücksichtigen.

Steuerliche Absetzbarkeit: Die Kosten für Dienstwagen können unter bestimmten Bedingungen als Betriebsausgaben abgesetzt werden. Es ist wichtig, die geltenden steuerlichen Vorschriften zu beachten und alle erforderlichen Dokumente und Nachweise zu führen. Das Wachstumschancengesetz soll großzügigere steuerliche Abschreibungsregeln für Unternehmen ermöglichen, die E-Autos anschaffen. Damit sollen im ersten Jahr sollen künftig 40 Prozent steuerlich geltend gemacht werden können. Über fünf Jahre sinkt der Abschreibungssatz dann auf sechs Prozent. Jedoch ist auch dieser Beschluss noch nicht final (Stand: 15.10.2024).

Verwaltung und Organisation: Die Verwaltung von Dienstwagen, einschließlich der Planung von Wartungsintervallen und der Überwachung der Fahrzeugnutzung, kann zeitaufwändig sein. Es empfiehlt sich, klare Richtlinien und Prozesse für die Nutzung und Verwaltung von Dienstwagen zu etablieren.

Herausforderungen und mögliche Lösungen:

Für Arbeitnehmer:innen:

Versteuerung des Vorteils: Die steuerliche Belastung durch die private Nutzung eines Dienstwagens kann komplex sein. Arbeitnehmer:innen sollten sich frühzeitig über die steuerlichen Auswirkungen informieren und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Kostenbeteiligung: Klare Vereinbarungen über die Kostenbeteiligung am Dienstwagen sollten getroffen werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Diese sollten im Arbeitsvertrag oder in einer separaten Vereinbarung festgehalten werden.

Für Arbeitgeber:innen:

Faire Regelungen: Es ist wichtig, faire und transparente Regelungen für die Nutzung von Dienstwagen zu schaffen. Diese sollten klar kommuniziert und im Arbeitsvertrag festgehalten werden, um Unstimmigkeiten zu vermeiden.

Administrative Belastung: Die Verwaltung von Dienstwagen kann komplex sein. Der Einsatz von modernen Verwaltungssoftwarelösungen oder die Beauftragung eines externen Dienstleisters kann die administrative Belastung reduzieren.

Fazit

Dienstwagen bieten sowohl für Arbeitgeber:innen als auch für Arbeitnehmer:innen zahlreiche Vorteile, erfordern jedoch ein sorgfältiges Management und eine genaue Kenntnis der steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Arbeitgeber:innen können durch Dienstwagen die Mitarbeiter:innenbindung stärken und ihr Unternehmensimage verbessern, während Arbeitnehmer:innen von finanzieller Entlastung und zusätzlichem Komfort profitieren. Ein transparenter Umgang und klare Regelungen sind entscheidend, um die Vorteile eines Dienstwagens optimal zu nutzen und mögliche Herausforderungen zu meistern.

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