Homeoffice-Pauschale: Das müssen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen wissen

Seit der Pandemie hat sich das Arbeiten im Homeoffice in vielen Berufen etabliert. Doch mit dem Arbeiten von zu Hause gehen auch steuerliche Fragen einher – insbesondere zur sogenannten Homeoffice-Pauschale. Wer kann sie nutzen? Wie viel lässt sich absetzen? Und worauf sollten Arbeitgeber:innen achten? In diesem Beitrag erfährst du, was du zur Homeoffice-Pauschale wissen musst – aktuell und auf Deutschland bezogen.
Was ist die Homeoffice-Pauschale?
Die Homeoffice-Pauschale wurde als Reaktion auf die gestiegene Zahl an Heimarbeitstagen eingeführt und ist seit 2023 dauerhaft im Einkommensteuergesetz verankert (§ 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 5 EStG). Sie ermöglicht es Arbeitnehmer:innen, steuerlich entlastet zu werden, wenn sie von zu Hause aus arbeiten – auch ohne ein separates Arbeitszimmer.
Die wichtigsten Fakten zur Pauschale (Stand 2025):
- 6 Euro pro Tag im Homeoffice
- Maximal 210 Tage pro Jahr
- = maximal 1.260 Euro jährlich absetzbar
Die Pauschale zählt zu den Werbungskosten und wird mit der Werbungskostenpauschale von 1.230 € verrechnet. Sie wirkt sich also nur dann steuermindernd aus, wenn die Gesamtausgaben darüber liegen.
Wer kann die Pauschale nutzen?
Die Homeoffice-Pauschale kann von ALLEN Arbeitnehmer:innen genutzt werden, die an einem Arbeitstag ausschließlich im Homeoffice tätig waren. Dazu zählen auch:
- Teilzeitkräfte
- Minijobber:innen
- Selbstständige (über Betriebsausgaben analog)
Wichtig: Die Tätigkeit muss vollständig im Homeoffice stattgefunden haben – ein Wechsel zwischen Büro und Zuhause am selben Tag schließt die Pauschale aus.
Welche Nachweise sind erforderlich?
Grundsätzlich gilt: Die Homeoffice-Pauschale ist eine Vereinfachungsregelung, es müssen keine Belege oder Fotos des Arbeitsplatzes eingereicht werden. Dennoch empfiehlt sich eine dokumentierte Übersicht der Homeoffice-Tage, etwa durch:
- Kalendereinträge oder Stundenzettel
- Homeoffice-Vereinbarung mit dem Arbeitgeber
- Bestätigung über flexible Arbeitsorte
Arbeitgeber:innen können hier unterstützen, indem sie eine formlose Bescheinigung über die Anzahl der Homeoffice-Tage bereitstellen.
Homeoffice vs. Arbeitszimmer – was ist der Unterschied?
Die Homeoffice-Pauschale wird oft mit dem häuslichen Arbeitszimmer verwechselt. Der Unterschied:
Homeoffice-Pauschale:
Kein eigenes Zimmer nötig
Pauschal 6 € pro Tag
Vereinfachte Anwendung
Häusliches Arbeitszimmer:
Abgetrennter, nahezu ausschließlich beruflich genutzter Raum erforderlich
Tatsächliche Kosten bis 1.250 € oder unbegrenzt absetzbar
Strenge Voraussetzungen und Nachweispflicht
Was bedeutet das für Arbeitgeber:innen?
Für Arbeitgeber:innen entstehen keine direkten Verpflichtungen durch die Homeoffice-Pauschale – sie ist reiner Steuerbonus für die Arbeitnehmer:innen.
Trotzdem sollten Unternehmen:
- ihre Mitarbeitenden über die Pauschale informieren
- auf Wunsch eine Bescheinigung der Homeoffice-Tage ausstellen
- prüfen, ob steuerfreie Zuschüsse für Homeoffice-Ausstattung (z. B. Bildschirm, Schreibtisch) infrage kommen
Gemäß § 3 Nr. 45 EStG können Arbeitgeber:innen steuerfreie Sachleistungen bis 600 € jährlich gewähren, etwa für ergonomische Arbeitsmittel.
Schritt-für-Schritt zur Nutzung der Homeoffice-Pauschale
1. Homeoffice-Tage erfassen
Dokumentiere alle Arbeitstage, an denen du ausschließlich von zu Hause aus gearbeitet hast.
2. Arbeitnehmereigenschaft prüfen
Die Pauschale gilt für Angestellte und (unter anderen Voraussetzungen) auch für Selbstständige.
3. Pauschale in Steuererklärung eintragen
Die Angabe erfolgt in der Anlage N der Einkommensteuererklärung. Die Pauschale wird automatisch mit der Werbungskostenpauschale verrechnet.
4. Nachweise bereithalten (bei Rückfragen)
Freiwillige Nachweise wie Kalender, Homeoffice-Vereinbarungen oder Arbeitgeber:innenbestätigungen bereithalten.
Fazit
Die Homeoffice-Pauschale ist ein einfaches Mittel, um steuerlich vom mobilen Arbeiten zu profitieren. Für Arbeitnehmer:innen bringt sie einen finanziellen Vorteil – ohne große Bürokratie. Arbeitgeber:innen können durch Information und Unterstützung ihrer Teams zusätzlich punkten.
Ein durchdachter Umgang mit Homeoffice und Lohnabrechnung schafft nicht nur steuerliche Vorteile, sondern auch Vertrauen, Zufriedenheit und Effizienz.
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